Brexit gefährdet Warenhandel

Globalisierung und Europa

Gymnasien, Realschule, Hauptschule | Sekundarstufe I + II

Hintergrundtext
01.07.2016
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Mit dem Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union wird das Land aller Voraussicht nach auch den EU-Binnenmarkt verlassen, was den gegenseitigen Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Personen und Kapital beeinträchtigt. Auch deutsche Unternehmen wären davon betroffen.

Im schlimmsten Fall würden auf den Warenverkehr Großbritanniens mit der EU sogar Zölle erhoben. Davon wären auch deutsche Unternehmen betroffen, wenn deutsche Exporte mit britischen Einfuhrzöllen belastet würden und auf britische Importe nach Deutschland der Gemeinsame Außenzolltarif der EU angewendet werden müsste.

Der durchschnittliche Außenzolltarif der Europäischen Union lag 2014 für nichtlandwirtschaftliche Erzeugnisse bei 4,2 Prozent; für agrarische Produkte immerhin bei 12,2 Prozent.

Aber auch für einzelne gewerbliche Erzeugnisse werden überdurchschnittlich hohe Zölle erhoben, für Bekleidung beispielsweise 11,4 Prozent. Der übliche EU-Zollsatz für Pkw beträgt zehn Prozent.

Drittgrößter Kunde

Das Vereinigte Königreich ist der drittgrößte Kunde für deutsche Waren. Im Jahr 2015 hat Deutschland Waren im Wert von gut 89 Milliarden Euro an die Briten geliefert, das entspricht einem Anteil von 7,5 Prozent an allen deutschen Warenexporten. Auf der Einfuhrseite Deutschlands kam das Vereinigte Königreich nur auf Platz neun aller Lieferländer. Im Jahr 2015 importierte Deutschland britische Waren im Wert von 38,3 Milliarden Euro, das entspricht einem Anteil von vier Prozent aller deutschen Wareneinfuhren.

Viele Autos made in UK

Bei den deutschen Importen aus dem Vereinigten Königreich steht an erster Stelle die Warengruppe Kraftwagen und Kraftwagenteile, gefolgt von Maschinen (Grafik). Bei den deutschen Importen aus dem Vereinigten Königreich stehen ebenfalls Kraftwagen und Kraftwagenteile an der Spitze, gefolgt von sonstigen Fahrzeugen. Aber auch chemische Erzeugnisse sowie Erdöl und Erdgas werden in nennenswertem Umfang aus Großbritannien eingeführt.

Dieser Text erschien zuerst auf iwd.de.


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