Vorteile, Risiken und Sicherheitstipps

Haushalt und Geld

Gymnasien, Realschule, Hauptschule | Sekundarstufe I + II

Hintergrundtext
19.06.2018

Online einkaufen ist praktisch, aber manchmal vielleicht auch zu einfach. Was Internet-Shopper wissen und worauf sie achten sollten.

Wer im Web shoppt, kann sich dessen Vorteile zu Nutze machen, zum Beispiel die komfortablen Möglichkeiten zur Produktrecherche und zum Preisvergleich. So lassen sich einige Euro sparen und Fehlkäufe vermeiden. Dank des Widerrufsrechts bei Fernabsatzverträgen haben die Kunden zudem – anders als im Laden – immer ein 14-tägiges Recht, ihren Kauf rückgängig zu machen.

Kurzinfo Widerrufsrecht: Laut Bürgerlichem Gesetzbuch, Paragraph 312 d und 355, haben Versandhandelskunden 14 Tage lang das Recht, von ihrem Kauf zurückzutreten und das bestellte Produkt zurückzuschicken. Sie dürfen dieses allerdings nicht benutzen, sondern lediglich sichten und prüfen. Andernfalls ist Wertersatz zu leisten. Einer Bitkom-Studie zufolge wird jeder zehnte Online-Kauf zurückgeschickt. Außerdem hat rund die Hälfte der Online-Shopper schon einmal oder gelegentlich Ware mit der festen Absicht bestellt, diese zu retournieren –  etwa um Kleidung oder Schuhe in verschiedenen Größen anzuprobieren.

Der Einkauf im Internet ist zwar praktisch, aber er birgt auch Risiken. Jeder fünfte Deutsche wurde schon mal bei Online-Geschäften betrogen. Schließlich kann man nicht immer sicher sein, mit wem man Geschäfte macht.

Sicherheitstipps fürs Web-Shopping

Wer im Internet einkaufen möchte, sollte diese Hinweise beachten:

Sicherheit: Anbieter mit Seriositäts-Gütesiegeln wie „S@fer-Shopping“ vom TÜV Süd, dem EHI-Label „Geprüfter Online-Shop“ oder der „Trusted Shops Guarantee“ bevorzugen. Beim Bestell- und Bezahlvorgang auf das verschlüsselte Web-Protokoll, also das „https“ in der URL achten. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) nachlesen. Sie müssen leicht auffindbar auf der Seite platziert sein, genauso wie das Impressum. Das gilt auch für die Widerrufsbelehrung.

Rechnungsbetrag vor Abschluss der Bestellung checken: Überprüfen, ob nichts aus Versehen doppelt bestellt wird oder unerwünschte Zusatzprodukte enthalten sind – bei Flugbuchungen etwa werden gerne Reiserücktrittsversicherungen mitverkauft.

Widerruf und Rückgabe: Im Versandhandel hat der Käufer ein 14-tägiges Recht, seine „Willenserklärung“ zu widerrufen. Die Frist beginnt mit dem Erhalt der Ware. Für den Widerruf genügt die Rücksendung des betreffenden Produkts. Die Kosten für die Rücksendung trägt im Normalfall der Verbraucher. Viele Online-Händler übernehmen allerdings freiwillig die Kosten für die Retoure.

Ausgeschlossen werden darf das Widerrufsrecht dagegen nicht. Ausnahmen gelten für Maßanfertigungen, entsiegelte CDs oder DVDs und verderbliche Lebensmittel. Und noch eine Ausnahme: Bei Auktionen über Ebay und Privatverkäufen etwa über Kleinanzeigenportale gibt es ebenfalls kein Widerrufsrecht.

Überblick behalten: Wer viel online einkauft, schickt unter Umständen auch und viel wieder zurück und kann dabei leicht den Überblick verlieren. Es kommt aber auch bei seriösen Onlineshops vor, dass eine Rücksendung nicht ankommt – und dann gibt es auch keine Rückerstattung. Das heißt: Einlieferungsbeleg der Post oder des jeweiligen Paketdienstes aufbewahren und regelmäßig Konto bzw. Kreditkartenabrechnungen kontrollieren. Bei großen Verzögerungen nachhaken.

Musik-Downloads: Bei Musik-Tauschbörsen und kostenlosen Video-Streaming-Angeboten gilt Vorsicht – sie sind in aller Regel illegal. Nicht nur den Anbietern, sondern auch den Nutzern droht eine strafrechtliche Verfolgung samt hoher Geldbußen. Erlaubt sind lediglich kostenpflichtige gewerbliche Download-Angebote sowie Downloads, die ein Künstler selbst zur Verfügung stellt.


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