Anleihe

Mit Anleihen beschaffen sich Staaten und Unternehmen Geld. Sie geben Wertpapiere – die Anleihen – heraus, die verzinst und in der Regel zu einem vereinbarten Zeitpunkt zurückgezahlt werden. Anleihen sind eine Form von Fremdkapital – im Gegensatz etwa zu Aktien, mit welchen die Besitzer Miteigentümer eines Unternehmens werden. In Deutschland finanzieren Bund, Länder und Gemeinden mit öffentlichen Anleihen ihre Haushaltsdefizite. Unternehmen verwenden das eingenommene Kapital zum Beispiel für Investitionen. Oder sie zahlen alte Schulden zurück, weil sie für diese höhere Zinsen leisten müssen.

Schlechte Bonität bedeutet hohe Zinsen

Anleihen werden an Börsen gehandelt. Die meisten dieser Wertpapiere können auch normale Sparer über ihre Bank erwerben. Die Höhe der Anleihe-Zinsen hängt vor allem von zwei Punkten ab: Zum einen vom Leitzins, der von der Notenbank – in der Euro-Zone von der Europäischen Zentralbank – festgelegt wird. Und zum anderen von der Bonität des Schuldners, also des Staates oder des Unternehmens, der bzw. das die Anleihe herausgegeben hat. Je höher das Ausfallrisiko – also die Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner die Anleihe nicht zurückzahlen kann – umso schlechter ist seine Bonität. Und je schlechter seine Bonität ist, umso höhere Zinsen muss der Staat oder das Unternehmen bieten, damit sich genügend Käufer für die Anleihe finden. Beispiel: Die Zinsen für griechische Staatsanleihen sind höher als für deutsche.

Quelle: AKTIVonline, Joachim Herr