Bürokratie

Das Wort Bürokratie setzt sich aus zwei Teilen zusammen: dem französischen "bureau" (Büro) und dem griechischen "kratia" (Herrschaft). Die Bezeichnung wurde im 18. Jahrhundert in Frankreich zuerst benutzt. Bürokratie ist ein konstituierendes Merkmal jeder Organisation. Während der Markt den freiwilligen Austausch von Leistungen auf vertraglicher Grundlage vorsieht, können Staaten und andere Organisationen nur durch Regeln und Hierarchien funktionieren. Hierdurch entstehen Anreiz-, Delegations- und Kontrollprobleme, die zwangsläufig Bürokratie verursachen.

Der Begriff Bürokratie weist einen engen Bezug zur Regulierung auf. Regulierung umfasst jedoch auch die inhaltlichen Aspekte von Gesetzen und Verordnungen sowie der Art ihrer Durchführung, während Bürokratie zumindest bei einer engen Begriffsabgrenzung die administrativen Belastungen der Durchführung von den Inhalten trennt.

Eine systematische Erfassung der von administrativen Bestimmungen und bürokratischen Verfahren ausgehenden Kosten findet in Deutschland bislang nicht statt. Dies mag auch daran liegen, dass die Messung von Bürokratie durch ihre vielfältigen Formen erschwert wird und jeder Betroffene darunter etwas anderes versteht.

Neben der "objektiven" Messung der Bürokratiedichte spielt auch das subjektive Empfinden der Bürger und Unternehmer eine große Rolle. Vor allem wird es als bürokratisches Verhalten empfunden, wenn Ämter die Einhaltung von Verwaltungsregeln vor deren Nutzen für die Bürger stellt. Durch bürger- und wirtschaftsfreundliches Verhalten können Behördenmitarbeiter viel dazu beitragen, dass das Bürokratieempfinden abnimmt. Hierzu können Maßnahmen wie Verwaltungs-Benchmarkings, Schulungen und leistungsorientierte Entlohnung im öffentlichen Dienst beitragen.