Neue Höchstpreise für Studentenwohnungen

Haushalt und Geld

Sekundarstufe I + II

Hintergrundtext
07.10.2019
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Weil die Mieten für Studentenwohnungen zuletzt noch schneller gestiegen sind als für andere Wohnungen, gründen immer mehr junge Leute Wohngemeinschaften. Der teuerste Wohnort für Studenten ist München, doch auch in Südhessen wurden die Mieten deutlich erhöht.

325 Euro, so hoch ist der monatliche Wohnkostenzuschlag für Bafög-Empfänger seit August 2019 – vorausgesetzt, man lebt nicht mehr bei den Eltern. Wunderbar, denkt wohl manch einer, denn das sind immerhin 75 Euro mehr als bisher. Doch reicht das auch, um in einer deutschen Unistadt eine Bleibe zu finden?

Nein, denn in der Regel müssen Studenten deutlich mehr Geld für eine Wohnung ausgeben, stellt der aktuelle Studentenwohnreport des Instituts der deutschen Wirtschaft fest: In 23 von 30 untersuchten Unistädten in Deutschland sind die Monatsmieten für eine typische Studentenwohnung höher als 325 Euro (Grafik):

In München, der teuersten deutschen Unistadt, kostet eine Studentenbude derzeit mehr als das Doppelte des Bafög-Wohnkostenzuschlags – nämlich fast 720 Euro.

Zum Vergleich: Im Jahr 2010 lag die Miete für dieselbe Wohnung noch deutlich unter 500 Euro.

Den höchsten Anstieg gab es allerdings in Darmstadt. Hier sind die Preise für eine Studenten-Musterwohnung seit 2018 um rund 8 Prozent geklettert – auf nun knapp 460 Euro Warmmiete im Monat. Dass die Mieten ausgerechnet in Südhessen so nach oben schnellten, hat einen Grund: In Darmstadt lebt in rund jedem zweiten Haushalt nur eine einzelne Person, die Nachfrage nach kleinen Wohnungen ist also ausgesprochen groß, was die Preise nach oben treibt.

Weil die Mieten für Studentenwohnungen deutlich schneller steigen als jene auf dem gesamten Wohnungsmarkt, leben mittlerweile mehr Hochschüler in Wohngemeinschaften als alleine in typischen Studentenappartements: Im Jahr 2018 wohnte fast jeder dritte Student in einer WG, in einer privat angemieteten Studentenbude dagegen nur rund jeder vierte. Im Jahr 2003 sah das noch anders aus: Damals hatte rund jeder dritte Student eine Wohnung gemietet und jeder vierte Student lebte in einer Wohngemeinschaft. Weil heutzutage allerdings auch WG-Mieten nicht von allen Studenten finanziert werden können, steigt auch die Zahl derjenigen, die während des Studiums zu Hause wohnen bleiben: Zuletzt traf dies auf 25 Prozent der Studenten zu, 2003 waren es nur rund 22 Prozent.

Dieser Artikel erschien zuerst auf iwd.de


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