Wie der Strom in die Steckdose kommt

Staat und Wirtschaftspolitik

Sekundarstufe I + II

Hintergrundtext
09.05.2019
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Egal ob mit Kohle, Wind oder Sonne produziert, der Weg des Stroms zum Endverbraucher bleibt derselbe. Wir erklären, wie er vom Kraftwerk bis in die Steckdose kommt.

Das deutsche Stromnetz lässt sich in vier Bereiche unterteilen: Erstens gibt es die Höchstspannungsnetze, in denen die Spannung bei bis zu 380 Kilovolt liegt. Sie dienen vor allem dazu, Strom über große Entfernungen zu transportieren. In Deutschland teilen sich vier Anbieter diese Netze auf: Amprion, Tennet und TransnetBW versorgen die alten Bundesländer, 50Hertz Transmission ist in den neuen Bundesländern zuständig.

Die anderen drei Stromnetze sind die überregionalen Hochspannungsnetze (110 Kilovolt), die regionalen Mittelspannungsnetze (10 bis 30 Kilovolt) und die lokalen Niederspannungsnetze ( 0,4 Kilovolt). Um den Strom von einem Netz ins andere zu überführen, muss er über eine Umspannanlage gelenkt werden.

Über die Niederspannungsnetze werden die Haushalte der Endverbraucher versorgt. Industrieanlagen erhalten ihren Strom dagegen oft schon aus den Hoch- oder Mittelspannungsnetzen, weil sie größere Mengen verbrauchen als Privathaushalte. Je höher der Energiebedarf eines Nutzers, desto eher kann er Strom aus den Hochspannungsnetzen nutzen.

Netzanbieter und Stromanbieter

Unterscheiden muss man bei der Stromversorgung zwischen Netzanbietern und Stromanbietern. Die Netzbetreiber stellen die Infrastruktur bereit, also zum Beispiel die Strommasten, und sorgen dafür, dass der Betrieb ordnungsgemäß abläuft. Die Stromanbieter beliefern die Kunden über die Netze dann mit Strom.

Mit den Stromlieferanten schließt der Kunde letztendlich auch seinen Stromvertrag ab. Mit den Einnahmen bezahlen die Anbieter alle, die an der Lieferkette beteiligt sind, also die Netzbetreiber und manchmal auch die Kraftwerke selbst - sofern diese ihr Geld nicht direkt von den Netzbetreibern bekommen. Manche Stromlieferanten betreiben lokale Netze auch selbst oder produzieren den Strom in eigenen Kraftwerken. Gerade Stadtwerke und andere lokale Grundversorger handhaben das häufig so.

Einen weiteren Teilnehmer an der Stromlieferkette gibt es noch: die Messstellenbetreiber. Ihnen gehören die Stromzähler in den Häusern. Sie berechnen Gebühren für die Instandhaltung und das Ablesen des Verbrauchs. In der Regel übernimmt der Stromlieferant diese Gebühren und gibt sie über die Stromrechnung an den Endverbraucher weiter.


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