G7/G8

Die „Gruppe der Sieben“, auch G7 genannt, bezeichnet ein informelles Gremium von sieben bedeutenden Industrienationen der westlichen Welt. Der Zusammenschluss besteht aus Deutschland, Großbritannien, Italien, Frankreich, Japan, Kanada und den USA. Die Gruppe ist keine internationale Organisation mit eigenem Verwaltungsapparat, sondern ein informelles Forum der Staats- und Regierungschefs der G7-Nationen mit dem Zweck, sich über Fragen der Weltwirtschaft und der Außenpolitik auszutauschen sowie aktuelle globale Politthemen zu erörtern und diese gegebenenfalls gemeinsam zu koordinieren.

Die G7 wurde 1975 von der Bundesrepublik Deutschland, den USA, Großbritannien, Italien, Frankreich und Japan ursprünglich als „Gruppe der Sechs“ gegründet, bereits 1976 kam Kanada als siebtes Mitglied hinzu. Die Länder der G7 stellen ca. 10,5 Prozent der Weltbevölkerung. 1998 wurde Russland in den Zusammenschluss aufgenommen und die G7 zwischenzeitlich zur G8 erweitert. Als Reaktion auf Russlands Annexion der Halbinsel Krim und die damit verbundene Verletzung der territorialen Souveränität der Ukraine, wurde das Land 2014 jedoch wieder ausgeschlossen.

Die Präsidentschaft innerhalb der G7 wechselt jedes Jahr. Traditionell richtet das jeweils vorsitzende Land den G7-Gipfel aus und übernimmt die Organisation sowie die Planung der Agenda.

Gipfeltreffen

Einmal im Jahr findet der sogenannte G7-Gipfel statt, zu dem die Staats- und Regierungschefs der sieben Nationen sowie Vertreter der Europäischen Union zusammenkommen, um gemeinsame Positionen zu globalen und politischen Fragestellungen abzustimmen – insbesondere zu den Bereichen Weltwirtschaft, Außen- und Sicherheitspolitik, Entwicklung und Klima. Zusätzlich greifen die Teilnehmer Themen auf, bei denen politischer Handlungsbedarf besteht und die aktuell auf ein breites Interesse der Öffentlichkeit stoßen. Die Gipfel sind keine feierlichen Staatsbesuche mit strengem Protokoll, großen Delegationen und vorbestimmten Abläufen, vielmehr steht der intensive Austausch der Teilnehmer in einer entspannten Atmosphäre im Vordergrund, weswegen die Gipfel meistens an abgelegenen Orten stattfinden. Zu bestimmten Themen werden neben den G7-Ländern auch weitere Gäste zu einem erweiterten Dialog eingeladen. So nahmen am G7-Gipfel 2015 in Deutschland Staatsoberhäupter afrikanischer Länder teil, um über die Entwicklungsmöglichkeiten Afrikas zu sprechen. Zu jedem Gipfel werden eine Gipfelerklärung mit den wichtigsten Ergebnissen sowie teilweise begleitende Berichte und Arbeitspläne herausgegeben. In der G7 gibt es keine Mehrheitsentscheidungen, die Gruppe muss sich einstimmig auf eine Gipfelerklärung verständigen. Die gemeinsam erarbeiteten Beschlüsse und Selbstverpflichtungen haben zwar keine rechtliche Bindung, aufgrund der Größe und des Einflusses der Industrienationen haben die Ergebnisse aber eine nicht zu unterschätzende weltweite Wirkung. In der G7 gibt es eine gewisse politische Bindungswirkung – die Staatsoberhäupter müssen sich national und international daran messen lassen, ob die Beschlüsse auch umgesetzt werden.